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Neue und innovative Geschäftsmodelle

26 Aug. 2020 · 1.0.0 · Prof. Dr. Ulrich Anders

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Was sind neue oder innovative Geschäftsmodelle?

Entsprechend der Definition repräsentiert ein Geschäftsmodell die Intention, mit der ein Unternehmen danach strebt, Wert zu schaffen. Der große Wert einer mittlerweile signifikanten Anzahl von Unternehmen speist sich nicht mehr aus dem Wert ihrer Substanz oder aus ihrer Fähigkeit, Gewinne und Cash-flow zu generieren, sondern aus der großen Anzahl von Kundenverbindungen über die die Einschätzung besteht, dass diese monetarisiert werden können.

Die Elemente eines Geschäftsmodells sind dabei immer gleich und sie wurden in diesem Blog zu Geschäftsmodell und Business Model beschrieben. Neu oder innovativ ist ein Geschäftsmodell dann, wenn ein Unternehmen versucht, auf neue oder innovative Art und Weise, Wert zu schaffen.

Dies kann zum Beispiel darin bestehen, auf neue Art Umsatz zu generieren oder auf innovative Art die Kosten der Produktion oder Organisation zu reduzieren.

Ein paar Beispiele:

  • Klassischerweise wird Umsatz durch den Verkauf von Produkten oder Dienstleistungen generiert. In neueren, aber mittlerweile auch bei Weitem nicht mehr neuen, Geschäftsmodellen wird das Produkt oder die Dienstleistung für umsonst angeboten. Der Umsatz wird dann erst dadurch erzeugt, dass die Kundenverbindung an anderer Stelle monetarisiert wurde, z.B. durch Werbung oder den Verkauf von Erkenntnissen aus den Kundendaten.

  • AdBlocker verdienen ihr Geld nicht mehr damit, dass Sie eine Leistung zum Kunden bringen, sondern dass Sie verhindern, dass der Kunde nicht gewünschte Informationen erhält. Bezahlen müssen jetzt z.B. die Firmenkunden, die durch den AdBlocker hindurchschlüpfen möchten.

  • Immer mehr Programmierer erstellen Software-Bibliotheken von so hoher Qualität, dass sie eine breite Anwendung auch bei großen Unternehmen finden. Anschließend bieten sie entweder zahlenden Kunden besondere Dienstleistungen um ihre Bibliothek herum an oder sie bitten um ein Sponsoring bei denjenigen, die die Bibliotheken einsetzen. Für alle eine *Win-Win-*Situation.

Zu den neuen oder innovativen Geschäftsmodellen werden in der Regel auch digitale Geschäftsmodell gezählt.

Was sind digitale Geschäftsmodelle

Der Begriff digitale Geschäftsmodelle kann verschiedene Bedeutungen haben:

  • Bereits bestehende Geschäftsmodelle, in denen Funktionen, Prozesse, Ressourcen, Vermögenswerte, Marktzugang usw. durch digitale Technologien verbessert oder ergänzt werden (z.B. Automatisierung, KI, Robotik, Big Data — Erfassung und Analyse. Diese Erweiterungen bestehender Geschäftsmodelle wird gemeinhin auch als digitale Transformation bezeichnet.

  • Geschäftsmodelle, in denen Unternehmen ein oder mehrere Dienstleistungen auf Basis von digitalen Lösungen anbieten. Der Vorteil dieser Geschäftsmodelle ergibt sich aus Verbundeffekten (Economies of Scope). In der Regel sind diese Geschäftsmodelle im Bereich B2B angesiedelt. Das Know-how des Unternehmens wird bei vielen Firmenkunden eingesetzt. Da die Produkte digital sind, muss das Unternehmen nicht physisch zu den Kundenunternehmen kommen. Dadurch fallen Reisekosten und -aufwände weg und die Leistungen können international angeboten werden. Allerdings sind solche Geschäftsmodelle schwieriger zu skalieren, weil die Dienstleistungen in der Regel einen kundenindividuellen Anteil haben. Ein Wachstum bei den Kunden zieht dann in der Regel die Notwendigkeit nach sich, zusätzliche Mitarbeiter einzustellen.

  • Geschäftsmodelle, in denen Unternehmen ein oder mehrere digitale Produkte anbieten. Der Vorteil dieser Geschäftsmodelle ergibt sich aus Skaleneffekten (Economies of Scale). Prinzipiell identische digitale Produkte können an viele Kunden verkauft werden. Solche Geschäftsmodelle finden typischerweise im B2C-Bereich Anwendung.

  • Geschäftsmodelle, in denen Unternehmen keine Produkte anbieten. Stattdessen bieten sie Plattformen an, auf denen Dienstleistungen oder Produkte gehandelt, gekauft oder verkauft werden. Die Plattformen bieten ihren Kunden einen effizienten Zugang zu einem großen Markt. In Zeiten knapper globaler Märkte resultiert der Wert einer zunehmenden Zahl von Unternehmens weniger aus ihrer Fähigkeit zu produzieren, als vielmehr aus ihrer Fähigkeit zu verkaufen. Der Vorteil von Plattform-Geschäftsmodellen resultiert also aus einer starken Kundenverbindung. Solche Geschäftsmodelle können sowohl im B2B als auch B2C beheimatet sein.

Prof. Dr. Ulrich Anders

CBS International Business School


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Version: 2023-09-25|12:44

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